Seit fünf Jahrzehnten nun bringt sich die Neckarauer GDS in das gesellschaftliche und gesellige Leben des Vororts ein. Gutes Beispiel hierfür ist die Kerwe, die alljährlich eines der großen Highlights im Neckarauer Gemeindeleben ist. Die große Tombola mit von ansässigen Betrieben gesponserten Preisen ist immer ein gesellschaftlicher Höhepunkt und der Erlös wird Jahr für Jahr einem guten Zweck gespendet. „Vier Tage fröhliches Feiern auf dem Marktplatz“ heißt es dabei seit über 40 Jahren. Günter Herbert, ehemaliger Vorsitzender der GDS Neckarau und des Heimatvereins, hatte 1981 die Kerwe in Neckarau neu belebt, nachdem es über mehrere Jahre keine Kerwe in Neckarau mehr gegeben hatte.
Eine Zäsur gab es dann im Jahr 2012. Denn die Neckarauer Kerwe hatte 2011 an den vier Tagen oft ein trauriges Bild geboten. Viele Bänke blieben leer, und mit Ausnahme der Ziehungen der Losgewinne waren zu wenig Besucher auf dem Marktplatz. Das lag zwar auch am misslichen Wetter, „doch die Abnutzungserscheinungen des seit 30 Jahren fast unverändert gestalteten Fests sind nicht erst heute unübersehbar“, wie die NAN damals schrieben und die Frage aufwarfen: „Wie also kann die Zukunft der Kerwe aussehen?“ Denn sie in der damaligen Form sterben zu lassen, sollte „als allerletzte Option ins Auge gefasst werden“, so der NAN-Kommentar.
Und so wurde die Entscheidung getroffen, die viele Gemüter erhitzte und von vielen Neckarauern damals lebhaft diskutiert wurde: Die von der GDS ausgerichtete Kerwe wurde 2012 erstmals nicht am vierten Augustwochenende, sondern vom 15. bis 18. September ausgerichtet. Damit wurde im 31. Jahr nach deren Wiederbelebung durch den GDS-Ehrenvorsitzenden Günter Herbert mit einer lieb gewordenen Tradition gebrochen, wofür es nach Meinung des GDS-Vorstandes aber gute Gründe gab.
Und das Konzept zog. Zum dritten Mal fand die GDS-Kerwe 2014 am zweiten Septemberwochenende statt (und war damit nach Neckarauer Regeln Tradition). Dass der Wettergott 2014 (nach einem verregneten Vorjahr) mitfeierte und trockenes Spätsommerwetter schickte, verwunderte nicht, denn die GDS beging im Rahmen der „neuen Tradition“ ihren 40. Geburtstag. Aber schon damals war der Weißwurstfrühschoppen am Sonntagmorgen das Sorgenkind, aber „immerhin fanden die Jungstadträte Holger Schmid und Wolfgang Taubert den Weg auf den Marktplatz“, schrieben die NAN damals augenzwinkernd. Und überhaupt stand bei der Kerwe wieder der Spaß im Vordergrund: Da die Kerwe-Küche vor allem an den Abenden für den Ansturm der Gäste personell Verstärkung brauchte, sprang GDS-Vize Arthur Bruno Hodapp höchstpersönlich mehrfach ein und packte kräftig mit an: unbestrittener Höhepunkt sind bis heute die Ziehungen der Tombolagewinne auf der Marktplatzbühne.
Und das wird auch in diesem Jahr, dem 50-jährigen Bestehen der GDS, so sein. Plus der ein oder anderen Überraschung. „Lassen Sie sich überraschen und seien Sie gespannt“, so die GDS aktuell.
