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Menschliches Leid in der Ukraine im Vordergrund, wirtschaftliche Folgen gleichzeitig spürbar

Menschliches Leid in der Ukraine im Vordergrund, wirtschaftliche Folgen gleichzeitig spürbar

Mannheim. Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar am 16. März stand im Zeichen des Russland-Ukraine-Krieges. In der Aussprache wurde "völliges Unverständnis über die russische Aggression und das dadurch ausgelöste menschliche Leid in der Ukraine" betont.

„Unsere Gedanken sind bei allen Opfern und allen Menschen, deren Leib und Leben bedroht sind”, sagte IHK-Präsident Manfred Schnabel. Die Folgen des Konflikts seien weitreichend. „Nach einer Phase der Zusammenarbeit drohen wir international wieder in eine Phase der Konfrontation zurückzufallen“, so Schnabel weiter. Auch würden die Auswirkungen die dringend benötigte wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie deutlich erschweren. „Die Verwerfungen an den Energie- und Rohstoffmärkten sind gewaltig. Die Folgen treffen viele Unternehmen der Region ins Mark“, so Schnabel. Der IHK-Präsident warnte davor, dass sich aufgrund der steigenden Energiepreise die Inflation verfestige und es dadurch zu einer Lohn-Preis-Spirale komme. Zudem wirkten sich gestörte Lieferketten gravierend aus.

In der Diskussion zu den möglichen Auswirkungen des Krieges auf die Wirtschaft unserer Region warnten zahlreiche Vollversammlungsmitglieder vor längerfristigen Folgen. So drohen bereits jetzt in der Logistik aufgrund der massiv gestiegenen Dieselpreise Insolvenzen. „Die Regale im Handel sollen für die Verbraucher voll sein, aber die Politik handelt nicht!“, brachte es ein Spediteur auf den Punkt. Im produzierenden Gewerbe müssen Preissteigerungen an Kunden weitergeben werden, deren eigene Kalkulationen dadurch ins Wanken geraten. Aus den Reihen der Vollversammlung kam es zur Forderung an die Politik, geeignete Schritte zur Entschärfung weiterer Preissteigerungen zu unternehmen.

Die Vollversammlung beschloss zudem neue verkehrspolitische Positionen. Diese betonen ausdrücklich die Bedeutung von Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Klimaschutz. Auch der Verkehrssektor wird mit emissionsarmen bzw. emissionsfreien Fahrzeugen seinen Beitrag zur Schadstoffreduktion und Effizienzverbesserung leisten. Die Positionen formulieren vor diesem Hintergrund, was nötig ist, um eine schnelle, flexible, zuverlässige und kostengünstige Mobilität von Personen und Gütern zu gewährleisten. „Das ist Voraussetzung für eine positive Wirtschaftsentwicklung und sichert Arbeitsplätze in der Region“, sagte Schnabel. Die einzelnen Forderungen sind überschrieben mit „Verkehrsinfrastruktur erhalten, ausbauen, optimieren und effizient nutzen“, „Finanzierung verstärken und verstetigen“, „Rahmenbedingungen für den Verkehr verbessern“ sowie „Stadtverkehr wirtschaftsfreundlich gestalten“. Zudem unterbreitet das Papier konkrete Vorschläge für den Ausbau der Infrastruktur in der Region. Die Positionen sind abrufbar unter: www.rhein-neckar.ihk24.de (Suchbegriff/Nummer 159700).

Auch zur geplanten CO2-Grenzausgleichsabgabe fasste das Parlament der Wirtschaft einen Beschluss. Die Vollversammlung erkennt darin ausdrücklich an, dass die Politik mit solch einem Instrument „Carbon Leakage“, also ein Abwandern von Produktion zum Vermeiden von Kosten für CO2-Emissionen, vermeiden will. Dabei müsse die Politik jedoch sicherstellen, dass negative Folgen einer Abgabe wie Handelskonflikte, der Verlust von Zugängen zu Auslandsmärkten und der Verlust gleicher Wettbewerbsbedingungen in der EU vermieden sowie Informations-, Dokumentations- und anderer Umsetzungskosten auf ein Minimum reduziert werden müssten. Die Positionen sind abrufbar unter: www.rhein-neckar.ihk24.de (Suchbegriff/Nummer 5461894).

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