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Demos: Wirtschaft appelliert an Stadt und Veranstalter

Demos: Wirtschaft appelliert an Stadt und Veranstalter

Die Mannheimer Innenstadtwirtschaft sieht sich zunehmend beeinträchtigt durch Anzahl und Art der Demonstrationen. So seien allein für kommenden Freitag und Samstag drei Kundgebungen in der Innenstadt angemeldet. "Demonstrationen in dieser Häufung verschärfen für die Kunden Probleme der Erreichbarkeit: Sowohl die Zufahrt von außerhalb als auch die Mobilität innerhalb der City sind eingeschränkt. Zum anderen empfänden viele Menschen die Atmosphäre mancher Demonstrationen als bedrohlich. Diese Situation führe nach Angaben zahlreicher Innenstadtunternehmen zu geringerer Besucherfrequenz und weniger Umsatz, so IHK Rhein-Neckar, Handelsverband Nordbaden und Werbegemeinschaft Mannheim City, die gemeinsam an die Stadt appellieren, im Rahmen aller rechtlichen Möglichkeiten stärker steuernd einzugreifen. Gleichzeitig appellieren sie an die Veranstalter, bei der Planung und Durchführung ihrer Kundgebungen Rücksicht auf die Wirtschaft und das Leben in der City zu nehmen. Manfred Schnabel, Präsident der IHK: „Die Versammlungsfreiheit ist ein wichtiges Grundrecht, das wir alle respektieren. Aber bei allen Grundrechten gilt: Grenzen sind erreicht, wenn andere Grundrechte berührt sind. Die Häufung von Demonstrationen und ihr Charakter halten Menschen davon ab, sich in der City aufzuhalten und in Folge beeinträchtigen sie die Geschäftstätigkeit von Innenstadtunternehmen. Verwaltung, Politik und Veranstalter tragen hier eine große Verantwortung, derer sie sich bewusst sein sollten."

So sollte die Verwaltung bei Planung und Abstimmung sorgfältig vorgehen und alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um Wirtschaft und Leben in der Innenstadt möglichst wenig zu beeinträchtigen und auch die Veranstalter seien gefordert, so Schnabel weiter. "So können sie beispielsweise bei Zeitpunkt, bei Charakter der Kundgebung oder bei der Routenführung die Belange der Betriebe und Menschen in der Innenstadt berücksichtigen. Das wäre ihren Anliegen sogar dienlich.“

Hendrik Hoffmann, Vizepräsident des Handelsverbands Nordbaden, ergänzt: „Die Kundschaft muss die Innenstadt erreichen können, ohne sich tagesaktuell informieren zu müssen, welche Straßen demonstrationsbedingt gerade gesperrt sind. Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft ist eine klare Perspektive notwendig. Wir brauchen ein gesundes Maß an Anzahl und Ausmaß der Demonstrationen, um den Unternehmen die Möglichkeit zu geben, erfolgreich ihren Geschäften nachzugehen.“ Lutz Pauels, 1. Vorsitzender der Werbegemeinschaft Mannheim City: „Die regelmäßigen Events in der Innenstadt stärken nicht nur die Wirtschaft, sondern zahlen auch positiv auf das Image der Stadt ein. Die vielen Demonstrationen und Veranstaltungen verbunden mit Sperrungen indes konterkarieren diese Ziele. Die Stadt sollte ihre Spielräume bei Anmeldung von Kundgebungen voll ausschöpfen, um einen Stillstand in der City zu vermeiden. Wir wünschen eine bessere und frühzeitige Abstimmung mit den zuständigen Fachbereichen der Stadt Mannheim.“

Hintergrund: Am kommenden Wochenende (20. und 21. September) finden im innerstädtischen Bereich mehrere Versammlungen statt. "Es ist mit Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen", so die Stadt in einer Mitteilung. Im Detail: Am Freitag, 20. September, findet von 16:30 Uhr bis 18:30 Uhr ein Demonstrationszug statt. Dieser bewegt sich vom Marktplatz G1 über die Breite Straße und dann über die Planken in Richtung Wasserturm, führt im weiteren Verlauf über den Kaiserring entgegengesetzt der Fahrtrichtung in die Fressgasse, danach durch die Fressgasse bis zur Breiten Straße und von dort zurück zum Marktplatz G1. Es ist mit Verkehrsbehinderungen im Bereich des Kaiserrings und in der Fressgasse sowie mit Beeinträchtigungen des Straßenbahnbetriebs in der Breiten Straße und in den Planken zu rechnen.
 
Am Samstag, 21. September, findet eine Demonstration in der Fressgasse statt. In der Zeit von 10 Uhr bis 19 Uhr wird die Fressgasse zwischen P3 / Q3 und P1 / Q1 sowie die verlängerte Fressgasse zwischen E1 / F1 voll gesperrt. Die Breite Straße und der Straßenbahnverkehr sind nicht betroffen. In den Parkbuchten in der Fressgasse sowie im Einmündungsbereich der Stichstraßen P1 / P2, P2 / P3, Q1 / Q2 und Q2 / Q3 gilt am Veranstaltungstag von 8 Uhr bis 19 Uhr ein absolutes Haltverbot. Die Parkhäuser Q6 / Q7 und R5 sind jederzeit über die Fressgasse erreichbar. Der Durchfahrtsverkehr sollte die Fressgasse über den Ring umfahren.
 
Ebenfalls am Samstag findet eine Fahrrad-Demonstration statt. Zwischen 13:30 Uhr und 15 Uhr bewegt sich der vorwiegend aus Kindern bestehende Aufzug vom Wasserturm über Friedrichsplatz und Friedrichsring weiter über den Kurpfalzkreisel, die Kurpfalzbrücke, die Brückenstraße, Mittelstraße, Waldhofstraße, Herzogenriedstraße, An der Radrennbahn, Hochuferstraße, Carl-Benz-Straße, Murgstraße, August-Kuhn-Straße bis zum Parkplatz der GBG-Halle. red/Symboldbild: pixabay

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